Spiele im Fokus des Jugendschutzes: Game-Verband warnt vor ?Kompetenz-Chaos“
Posted on: 02/04/2021, 09:59h.
Last updated on: 02/04/2021, 10:19h.
In der vergangenen Woche hat der Bundesrat das neue Jugendschutzgesetz beschlossen. In einem Interview mit dem Branchenportal GamesWirtschaft erkl?rt der Verband der deutschen Games-Branche game nun, dass das Gesetz zu mehr Unsicherheit und regelrechtem ?Kompetenz-Chaos“ führen k?nne.
Die ?nderungen des Jugendschutzgesetzes zielen einerseits auf den besseren Schutz vor Cyber-Grooming und Bel?stigungen im Rahmen der Online-Games ab. Andererseits soll es vor Kostenfallen, wie sie durch In-Game-K?ufe ausgel?st würden, schützen.
?nderungen der Alterseinstufung für Spiele mit Lootboxen m?glich
Sollten nicht die Anbieter der Spiele selbst entsprechende Ma?nahmen ergreifen, um ?Kommunikationsrisiken“ zu minimieren und Kinder und Jugendliche vor ?glücksspiel?hnlichen Elementen“ wie Lootboxen zu schützen, drohe bestimmten Spielen eine ?nderung der Alterseinstufung.
Wie die britische Zeitung The Guardian heute berichtet, h?tten aktuelle Analysen zu Lootboxen gezeigt, dass es enge Zusammenh?nge zwischen Lootboxen und problematischem Glücksspiel-Verhalten gebe. Lootboxen, so die Analysten, seien ?strukturell und psychologisch“ mit Glücksspiel gleichzusetzen. Genutzt würden sie bereits von fast der H?lfte der Kinder, die Videospiele spielten.
Wie Felix Falk, Gesch?ftsführer des game e.V., im Interview mit GamesWirtschaft erkl?rt, k?nnte das neue Jugendschutzgesetz und mit ihm der ?deutsche Sonderweg“ jedoch zu ?Kompetenz-Chaos“ führen. Fraglich sei unter anderem, wie wirksam die neue Bundeszentrale sein werde, die aus der Bundesprüfstelle für jugendgef?hrdende Medien hervorgehen soll.
Falk führte aus:
Insbesondere bei den Vorsorgema?nahmen gibt es viele Fragezeichen – und wie die Wirkung dieser Regelungen sein wird, h?ngt sehr davon ab, wie kompetent die neue Bundeszentrale agiert und wie gut sie sich in dem Kompetenzchaos mit den anderen Beh?rden oder den Freiwilligen Selbstkontrollen abstimmt.
Kompetente Kontrollmechanismen bereits vorhanden
Mit der USK gebe es in Deutschland derweil schon eine kompetente Selbstkontrolle. Sie sei die ma?gebliche Initiatorin von IARC, einem Deskriptoren-System bei Alterskennzeichen. Dieses weise schon jetzt auf die vom Jugendschutzgesetz geforderten Zus?tze, zum Beispiel bei Spielen mit Glücksspiel-Inhalten, hin.
Auch hinsichtlich der Lootboxen merkt Falk an, dass es bereits wirksame gesetzliche Mechanismen gebe, zum Beispiel den Taschengeldparagrafen. Hinzu komme, dass der Begriff Lootbox differenziert zu betrachten sei, da er eine Vielzahl unterschiedlicher Angebote benenne.
Der Verband habe sich bereits viele Jahre lang für ein modernes Jugendschutzgesetz eingesetzt, das in der digitalen Realit?t ankomme. Leider erreiche das nun verabschiedete Gesetz dieses Ziel laut Falk nicht.
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