800.000 US-Dollar von Ballettschule gestohlen und im Casino verzockt
Posted on: 24/11/2019, 05:30h.
Last updated on: 22/11/2019, 07:26h.
Die Mitarbeiterin einer Ballettschule in der US-Hauptstadt Washington D.C. soll rund 800.000 US-Dollar von ihrem Arbeitgeber gestohlen und das Geld in einem Casino verspielt haben. Die Beh?rden werfen Sookyeong Kim Sebold alias Sophia Kim vor, ihre T?tigkeit als Finanzbuchhalterin der renommierten Kirov Academy of Ballet ausgenutzt zu haben, um ihre Spielsucht befriedigen zu k?nnen.
Wie der US-Nachrichtensender NBC am Freitag berichtete, lege das FBI der 58-J?hrigen aus McLean, Virginia, Kredit- und Scheckbetrug in Dutzenden von F?llen zur Last. In den Akten der Bundespolizei hei?t es:
?Kim schrieb 68 nicht autorisierte Schecks […] zwischen 500 und 12.000 US-Dollar in einem gesch?tzten Gesamtwert von 377.200 Dollar. Diese Schecks wurden allein von Kim unterzeichnet, hatten keine Belege und wurden auf einem Konto der KAB BB&T Bank sowie auf zwei SunTrust Bank-Konten eingel?st. Kim hat einige dieser Schecks bei der BB&T Bank in der K Street 1909, N. W., Washington, D. C., eingel?st.“
Weitere Hunderttausende von Dollar habe die Frau überdies mit Kreditkarten der Ballettschule abgehoben und im Casino MGM National Harbor Casino verspielt. Als Finanzaufsicht der Schule habe sie Zugriff auf die Scheckbücher und Kreditkarten der Bildungseinrichtung gehabt.
Wie die Ermittlungsbeh?rden Kim auf die Schliche kamen, ist unterdessen nicht bekannt.
Schule f?llt auf Betrügerin rein
Dass Kim überhaupt die verantwortungsvolle Position der Buchhalterin übernehmen konnte, dürfte die Kirov Academy of Ballet wom?glich besonders schmerzen.
H?tten die Verantwortlichen der Ballettakademie n?mlich einen Sicherheitscheck der Bewerberin vor dem Engagement durchgeführt, w?ren ihnen allein im Internet eine Fülle von Gerichtsunterlagen in die H?nde gefallen, die Kims kriminelle Karriere dokumentieren (Link auf Englisch).
Einer Non-Profit-Organisation hatte Kim bereits zwischen 2002 und 2005 gesch?tzte 800.000 US-Dollar gestohlen, um ihren extravaganten Lebensstil zu pflegen und ihre Casinobesuche zu bezahlen.
Schulangestellte verzocken Geldmittel
F?lle, in denen Mitarbeiter Schulgelder stehlen, um ihrer Spielleidenschaft nachzugehen, kommen selten vor, passieren aber immer wieder. Erst im Dezember 2018 berichtete die New York Times von zwei Nonnen einer katholischen M?dchenschule in Kalifornien, die 500.000 US-Dollar aus der eigenen Schulkasse stahlen, um damit kostspiele Casino-Besuche zu finanzieren.
Ein Jahr zuvor hatte eine Spanischlehrerin aus dem US-Bundesstaat Michigan 30.000 US-Dollar aus einer Schule entwendet, um damit die Spielautomaten des MGM Grand-Casinos in Detroit zu füttern.
Im Rahmen eines Strafverfahrens, welches im Jahre 2013 vor einem Gericht in Alexandria (Virginia) geführt wurde, kam ans Licht, dass Kim im Jahre 2005 beinahe 100 Tage in Casinos verbracht hatte. Zeugen des Bally′s Atlantic City Casino sagten aus, dass Kim allein 34 Trips zum Zocken an die Ostküste unternahm.
Kims Verteidiger hatten eine einfache Erkl?rung für die h?ufigen Spielausflüge. Ihre Mandantin habe durch Blackjack versucht, das Verm?gen der Stiftung zu vermehren. Auch in diesem Fall hatte es sich um eine Organisation zur F?rderung von Kultur und Balletttanz gehandelt.
Die Richter wollten Kims guten Absichten jedoch keinen Glauben schenken und verurteilten sie zu einer Haftstrafe von 2 Jahren und einer Geldstrafe in H?he von 133.000 US-Dollar. Kim ging gegen das Urteil erfolglos in Berufung und musste die Haftstrafe antreten.
Welche Strafe droht Kim bei einer Verurteilung?
Dass die Frau im Falle einer weiteren Verurteilung mit einer ?hnlich hohen Strafe davonkommen k?nnte, scheint unwahrscheinlich. Als vorbestrafter T?terin k?nnen ihr in Washington D.C. im Falle einer Folgeverurteilung drakonische Sanktionen drohen. So sieht das Gesetz für Betrug Haftstrafen von bis zu 10 Jahren vor.
Derzeit zeigt sich die Staatsanwaltschaft nicht bereit, mit Kims Anw?lten an einer gerichtlichen Verst?ndigung zu arbeiten. Die Forderung einer besonders hohen Strafe ist also nicht ausgeschlossen.
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